Ängstliche Frau auf dem Boden sitzend mit Anzeichen einer Panikattacke und die Hände vor dem Gesicht.

Anzeichen für eine Panikattacke: Erkennen und Ursachen identifizieren

Ein Thema, das vermutlich viele direkt im Herzen berührt: Panikattacken. Wer schon einmal eine Panikattacke hatte, weiß wie realistisch und beängstigend diese Gefühle und körperlichen Reaktionen sind. Im ersten Impuls will man dieses lebensbedrohliche Gefühl und die Symptome einfach nur loswerden. Die Anzeichen einer Panikattacke zu erkennen, die eigenen ersten Symptome wahrzunehmen und die Ursachen zu verstehen, sind der Schlüssel zur Selbsthilfe und zur Bewältigung von Panikattacken. Durch das Erkennen der Signale kannst du rechtzeitig reagieren, dich selbst beruhigen und gezielt Strategien anwenden, um die Intensität und Dauer der Attacke zu minimieren. Und es hilft dabei mögliche Ursachen zu identifizieren und diese gezielt anzugehen, sei es durch Selbstreflexion, professionelle Unterstützung oder präventive Maßnahmen. Das Verständnis für deine eigene Situation schafft eine Basis für einen konstruktiven Umgang mit Panikattacken und fördert langfristig deine psychische Gesundheit. Es geht nicht nur um das Überwinden von Panikattacken, sondern auch darum, ein Leben in echter Freiheit und Selbstbestimmung zu gestalten.

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    Was sind Panikattacken?

    Panikattacken sind wiederkehrende und plötzlich auftretende Angstattacken, die für die Betroffenen „aus heiterem Himmel“ auftreten und deswegen vermeintlich unvorhersehbar sind. Spontane Panikattacken sind besonders verwirrend und beängstigend, da sie scheinbar aus dem Nichts auftreten und nicht einfach auf einen bestimmten Auslöser zurückzuführen sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass Panikattacken auf komplexe Weise mit psychologischen und Umweltfaktoren verbunden sein können.

    Anfangs wird häufig Bein Anzeichen einer Panikattacke eine körperliche Erkrankungen befürchtet, wie Herzinfarkt oder andere Krankheitsbilder. Plötzlich und unerwartet brechen sie herein, und in nur wenigen Augenblicken verwandelt sich eine normale Situation in eine lebensbedrohliche Lage. Der Herzschlag beschleunigt sich, der Atem wird flacher, und eine Welle intensiver Furcht durchflutet den Körper. Panikattacken sind keine bloßen Momentaufnahmen der Angst, sie sind eine überwältigende Erfahrung, bei der Körper und Geist in einen Zustand alarmierender Alarmbereitschaft versetzt werden. Eine Panikattacke kann wenige Minuten und im schlimmsten Fall einige Stunden anhalten – die meisten dauern allerdings nicht länger als maximal 30 Minuten. Die Häufigkeit der Panikattacken kann zwischen mehrfach täglich bis monatlich schwanken, das ist sehr individuell.

    Panikattacken beeinträchtigen häufig das tägliche Leben und können bei allen Angststörungen auftreten. Diese kurzen, intensiven Episoden können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und erfordern Verständnis und Empathie. Es ist wichtig zu beachten, dass sie behandelt werden können, und es gibt verschiedene therapeutische Ansätze und Strategien, die dazu beitragen können, mit Panikattacken umzugehen und ihre Häufigkeit zu reduzieren.

    Warum Angst ihre Berechtigung hat

    Du hast es bestimmt schon vielfach gehört oder gelesen: Angst hat ihre Berechtigung, weil rationale Angst ein natürliches Gefühl ist, das hilft gefährliche Situationen zu erkennen und zu meiden. Angst ist in erster Instanz ein Alarmsignal, dass den Körper vorbereitet in einer Situation schnell zu handeln und versucht dich zu schützen. Rationale Angst ist also kein negativ zu wertendes Gefühl, sondern hat seine Berechtigung, wie alle Gefühle. 

    Drei Ebenen der Angst

    Es gibt drei verschiedene Ebenen der Angst. Auf der körperlich-physiologischen Ebene werden insbesondere Stresshormone, Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Das vegetative Nervensystem versetzt den Körper kürzester Zeit in Alarmbereitschaft. Der Körper wird angeregt Höchstleistung zu erbringen und es treten verschiedene körperliche Reaktionen auf. Ist die Angstsituation vorbei, tritt eine starke körperlich Erschöpfung ein.

    In der kognitiven Ebene werden Gedanken, Befürchtungen und Vorstellungen gelenkt. Die Gedanken und Vorstellungen wirken sich auf die körperliche Ebene aus.  Wenn du Gedanken hast wie „Irgendwas stimmt nicht mit meinem Körper“, „Ich bekomme gleich einen Herzinfarkt“, und „Ich kippe gleich um“ entstehen dadurch die Gefühle der Angst und Hilflosigkeit.

    Auf der dritten Ebene, der Verhaltensebene können Fluchtgedanken, Erstarrung oder Vermeidungsverhalten auftreten. 

    In dieser Ebene erstarren Betroffene und sind handlungsunfähig, oder es entsteht ein Bewegungsdrang bis hin zur Flucht aus der Situation, um sich zu retten. Einige Betroffene bemerken das unbewusste und indirekte Vermeidungsverhalten nicht einmal. Allerdings verstärken diese Verhaltensweisen auf lange Sicht die Panikattacken und entsteht ein Angstkreislauf.

    Info Illustration über die 3 Ebenen der Angst mit den Anzeichen von Panikattacken und einer Abbildung einer Frau mit einer Wolke über dem Kopf voller Gedanken und Ängste.

    Symptome und Anzeichen einer Panikattacke

    Psychologisch gesehen löst eine Panikattacke eine Reihe von physiologischen und psychologischen Reaktionen aus, die oft durch eine plötzliche Aktivierung des sympathischen Nervensystems vermittelt werden. Hier sind einige der typischen Anzeichen einer Panikattacke:

    • Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz: Ein plötzlich schneller Herzschlag ist häufig ein Hauptmerkmal.
    • Atemnot oder Hyperventilation: Das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, schnelles Atmen oder Keuchen.
    • Schweißausbrüche: Starkes Schwitzen, oft begleitet von Kälte- oder Hitzewellen.
    • Zittern: Unkontrollierbare Körperbewegungen, besonders an den Händen.
    • Schwindel oder Benommenheit: Ein Gefühl von Unsicherheit oder das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.
    • Übelkeit oder Magenbeschwerden: Unruhe im Magen oder das Gefühl, sich übergeben zu müssen bis hin zum Erbrechen.
    • Angst vor dem Verlust der Kontrolle oder dem Tod: Ein intensives Gefühl von Bedrohung oder bevorstehendem Unheil.
    • Extrem trockener Mund: Dein Mund ist extrem trocken und du hast das ständige Bedürfnis etwas zu trinken und zu erhöhten Harndrang führt.
    • Taubheits- oder Kribbelgefühle: Es treten Taubeits- oder Kribbelgefühle in verschiedenen Körperregionen auf.
    • Realitätsverlust oder dissoziative Störung: Das Erleben, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen oder von den eigenen Gedanken getrennt zu sein. Meist haben Betroffene das Gefühl, das eigene Leben von außen zu beobachten.
    • Gefühl des Kontrollverlustes: Dadurch können bei Betroffenen Gedanken aufkommen, dass sie verrückt werden könnten.
    • Katastrophisierende Gedanken: Normale körperliche Empfindungen als Zeichen einer schwerwiegenden Krankheit zu interpretieren oder sofort extreme Schlussfolgerungen über das Ausmaß des vermeintlich drohenden Unglücks zu ziehen.
    • Gedankenrasen: Der Geist kann von Gedanken überflutet werden, die sich um die Angst vor Kontrollverlust, dem Tod oder schweren körperlichen Erkrankungen drehen.

    Es ist wichtig zu beachten, dass die Anzeichen von Panikattacken von Person zu Person unterschiedlich sein können. Einige Menschen erleben starke Ängste oder phobische Reaktionen, während andere mit intensiven körperlichen Symptomen konfrontiert sind. Eine gründliche Bewertung durch einen Facharzt kann dazu beitragen, die individuellen Ursachen und Bewältigungsstrategien besser zu verstehen.

    Frauengesicht im Schatten mit Lichtspots
    Zusammengekauerte Frau mit einem Schild auf der Panikattacke steht

    Ursachen von Panikattacken & Angsterkrankungen

    Panikattacken können in unterschiedlichen Situationen und Umgebungen auftreten, und ihre Auslöser können von Person zu Person variieren. Einige häufige Situationen oder Faktoren, die Panikattacken begünstigen können, sind:

    • Soziale Situationen: Bei Menschen mit sozialer Angststörung können Panikattacken in sozialen oder leistungsbezogenen Situationen auftreten, wie zum Beispiel bei öffentlichen Reden oder gesellschaftlichen Veranstaltungen.
    • Phobien: Menschen mit bestimmten Phobien, wie beispielsweise Flugangst oder Höhenangst, können in den entsprechenden Situationen Panikattacken erleben.
    • Traumatische Erlebnisse: Menschen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, können in Situationen, die an diese Erfahrungen erinnern, Panikattacken bekommen.
    • Stress und Überlastung: Hochstressige Lebenssituationen, übermäßige Belastung und anhaltender Stress können Panikattacken auslösen.
    • Gesundheitsängste: Menschen, die unter Hypochondrie leiden, können Panikattacken im Zusammenhang mit Gesundheitsbedenken erleben, wie etwa die Furcht vor einer schweren Krankheit.
    • Seelischer Stress: Große Veränderungen im Leben, wie Umzüge, berufliche Veränderungen, Todesfälle im engen Beziehungskreis oder Beziehungskrisen, können Panikattacken auslösen.
    • Medizinische Ursachen: Manchmal können auch medizinische Ursachen, wie bestimmte Krankheiten, oder der Entzug von Substanzen, zu Panikattacken führen.
    • Genetische und erbliche Einflüsse: Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen, deren enge Verwandte Panikstörungen oder andere Angststörungen haben, ein höheres Risiko für die Entwicklung von Panikattacken haben können. 

    Manchmal tritt die erste Panikattacke in einer bestimmten Situation auf, und dann entwickelt sich eine Angst vor weiteren Attacken, was zu einem Teufelskreis führen kann. Die Auslöser sind individuell unterschiedlich und nicht jeder wird in derselben Situation Panikattacken erleben. Eine professionelle Beratung kann helfen, die genauen Ursachen zu identifizieren und geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

    Was du gegen Panikattacken tun kannst

    Der Umgang mit Panikattacken erfordert eine individuelle Herangehensweise, grundsätzlich ist es jedoch notwendig, wenn du dich mit deiner Krankheitssituation auseinandersetzt und ein Verständnis über die Abläufe deiner Panikattacken hast. Dazu gehören: Frühwarnzeichen, was auf körperlicher, kognitiver und auf der Verhaltensebene bei dir passiert, und deine Trigger zu kennen. Wichtig ist, dass du nicht immer in die Vermeidung gehst, sondern immer wieder versuchst in die Situationen reinzugehen am besten mit psychologischer oder ärztlicher Hilfe. Dein Körper und deine Psyche müssen erst wieder lernen, dass keine lebensbedrohliche Situation besteht und die Angstgefühle abflachen dürfen. Medikamente helfen auch bei bei Angststörungen, machen allerdings am meisten Sinn mit paralleler Verhaltenstherapie. 

    Bei anhaltenden Panikattacken ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine geeignete Behandlung zu erhalten. Wende dich an deinen Hausarzt oder einen Facharzt. Anfangs kann auch eine Selbsthilfegruppe unterstützend und nützlich für dich sein. In jeder Region gibt es Anlaufstelle für Selbsthilfegruppen. 

    Zum Schluss des Artikels möchte ich dir mitgeben, dass du den Panikattacken nicht hilflos ausgeliefert bist, auch wenn es sich gerade so anfühlt. Bei mir hat es lange gedauert, dass zu verstehen. Und bitte denk dran, du bist nicht allein! Du kannst und darfst dir Hilfe holen. Wie geht es dir damit und was beschäftigt dich? Hinterlasse gern ein Kommentar. Ich freue mich.

     

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